Fast jeder Zehnte lebt von staatlicher Hilfe
Hartz IV, Sozialhilfe, Zuschüsse zur Rente: In Deutschland sind acht Millionen Menschen auf Hilfe vom Staat angewiesen. Viele können sich alltägliche Dinge nicht leisten.
28. November 2016, 10:41 Uhr Aktualisiert am 28. November 2016, 10:45 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, Reuters, KNA, dpa, kg 489 Kommentare
Fast jeder Zehnte ist in Deutschland auf staatliche Unterstützung wie Sozialhilfe oder Hartz-IV-Leistungen angewiesen. Das zeigen Daten des Statistischen Bundesamtes. Demnach erhielten Ende 2015 fast acht Millionen Menschen und damit 9,7 Prozent der Bevölkerung Leistungen der sogenannten sozialen Mindestsicherung. Erkennbar ist erneut ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als 7,4 Millionen Menschen auf solche Leistungen angewiesen waren.
Mit der sozialen Mindestsicherung will der Staat den grundlegenden Lebensunterhalt der Menschen sichern. Dazu gehören nicht nur Hartz-IV-Leistungen und Sozialhilfe sondern auch eine Grundsicherung im Alter oder Leistungen für Asylbewerber und die Kriegsopferfürsorge.
Die Zunahme der Leistungsbezieher im vergangenen Jahr geht nach Angaben der Statistiker in Wiesbaden überwiegend auf den starken Anstieg der Bezieher von Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zurück. Die Zahl der Leistungsbezieher in diesem Bereich hat sich von 363.000 auf rund 975.000 nahezu verdreifacht.
Bundesweit bekamen gut 5,8 Millionen Menschen das Arbeitslosengeld II/Sozialgeld, also sogenanntes Hartz IV, eine Million Frauen und Männer die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung sowie 137.000 Hilfe zum Lebensunterhalt.
Wie in den Vorjahren waren auch Ende 2015 vor allem die Menschen in den Stadtstaaten Berlin (19,4 Prozent) und Bremen (18,5 Prozent) am häufigsten auf die genannten staatlichen Leistungen angewiesen. Am geringsten war der Anteil in Bayern (5,2 Prozent) und Baden-Württemberg (6,0 Prozent).
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